7:20Test-Video zu XCOM: Enemy Unknown
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Köpfchen statt Kawumm
Erst laufen, dann schießen
2
Schwere Jungs schießen gut
Vor die Flinte geschwebt
Fummelige Menüs
3
»Negativer Schaden!«
Drauf gepfiffen!
4
Wertung
Mit Remakes ist es wie mit dem ersten Tanzkurs: Nach zwei Schritten ist man auf mindestens sechs Füße getreten. Im Fall von XCOM: Enemy Unknowngehören diese Füße bloß nicht zu halbwüchsigen Debütantinnen - sondern zu hartgesottenen Rundenstrategie-Veteranen, die das Original (in Deutschland besser unter dem Titel UFO bekannt) längst zum Kultspiel erklärt haben, zum Schwarm durchzockter Kindheitsnächte und zum Sinnbild für eine Jugend, in der Spiele zwar nicht hochauflösend waren, aber originell und komplex und liebevoll.
Es gehört Mumm dazu, ein solches Spiel neu aufzulegen, denn die Fallhöhe ist enorm - die Entwickler von Jagged Alliance: Back in Actionkönnten ein Liedchen davon singen. Wer für XCOM eine ähnliche Bauchlandung - solides Spiel, aber einfach kein XCOM - befürchtet, den können wir an dieser Stelle beruhigen: Es ist ein XCOM. Was nicht bedeutet, dass Ihre Füße unbeschadet davon kämen; aber nach der ersten durchgetanzten Nacht war zumindest uns das ganz egal.
Steam-Pflicht
XCOM: Enemy Unknown muss über die Onlineplattform Steam aktiviert werden. Dazu ist eine Internetverbindung notwendig. Anschließend lässt sich das Spiel auch offline starten, kann aber nicht mehr weiterverkauft werden.
Special Edition
Die PC-Version von XCOM: Enemy Unknown gibt es auch als Special Edition mit zusätzlichen Inhalten. Die Fassung kostet zum Release rund 60 Euro und liefert neben der Vollversion des Spiels auch ein Poster, ein Artbook, XCOM-Abzeichen und digitale Bonus-Items, darunter Desktophintergründe, der Soundtrack und mehr mit.
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Bringen wir die Blessuren also hinter uns: Das neue XCOM erleichtert die Rundenkämpfe um etliche spielerische Feinheiten des Originals - und ja, auch um eine gewisse Komplexität. Unsere Soldaten können sich nicht mehr auf Befehl hinlegen oder in die Hocke gehen, die Zeiteinheiten sind Geschichte, das Inventar-Management wurde radikal vereinfacht und Werte sowie PSI-Kräfte der Truppen spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
In die Hocke gehen unsere Soldaten nun automatisch, wenn wir sie hinter eine Deckung bewegen.
Das muss man als eingefleischter Fan der Vorlage freilich nicht mögen; aber anspruchslos geht’s beim Remake trotzdem nicht zu. Und wie XCOM - oder besser gesagt: wie UFO - spielt es sich auch.
Köpfchen statt Kawumm
Wer beim letzten Absatz leise »Häh?« dachte, weil er das Original nicht kennt, dem sei kurz das grundlegende Spielprinzip erklärt: Aliens greifen die Erde an. »Tun die doch dauernd«, mag dieser jemand nun murmeln - stimmt. Im Gegensatz zu anderen Spielen (oder Filmen) gibt’s dabei aber weder US-Pathos noch reichlich Bumm und ganz viel Kawumm; stattdessen ziehen wir den ETs das außerirdische Fell mit Köpfchen über die Ohren. Während wir in taktischen Rundengefechten Entführungen vereiteln, UFO-Landezonen überprüfen oder Zivilisten retten, organisieren wir parallel im globalen Strategiemodus die Verteidigung der Menschheit.
Terror-EinsatzAchtung, Bombe!Alien-Raumschiff
In Terror-Einsätzen müssen wir nicht nur Aliens umlegen, sondern auch Zivilisten retten - idealerweise, bevor die von den Aliens umgelegt werden.
Eine Alien-Bombe ist kurz vor dem Hochgehen - und wir sollen sie entschärfen. Dazu steht uns nur eine begrenzte Zahl von Runden zur Verfügung, die wir durch das Deaktivieren solcher Knotenpunkte erhöhen.
Alien-Raumschiffe landen entweder von alleine oder werden durch uns abgeschossen. In beiden Fällen heißt es: Rein da und die Brut ausmisten.
Dieser Strategiemodus wiederum findet in unserer Heimatbasis statt. Hier bauen wir neue Einrichtungen wie Labore (erhöhen die Forschungsleistung) oder eine Gießerei (gewährt Zugriff auf Ausrüstungsupgrades), verstärken mit neuen Satelliten-Kontrollzentren die weltweite Luftüberwachung, heuern Soldaten an und stellen Abfangjäger auf. Der Ausbau unserer Basis in mehreren Untergrundebenen motiviert; muss er aber auch, schließlich dürfen wir im Gegensatz zum Original nur noch diesen einen Stützpunkt kommandieren - anstatt gleich mehrere über den ganzen Globus zu verteilen.
Mit dem nötigen Kleingeld versorgt uns wie gewohnt der XCOM-Rat am Monatsende. Je mehr Mitgliedsstaaten wir mit Satelliten überwachen, umso höher fällt unser monatliches Budget aus. Können wir zu Beginn lediglich reagieren, haben also alle Hände voll damit zu tun, die drohende Invasion irgendwie abzuwenden, holen wir im weiteren Spielverlauf zum Gegenschlag aus. Das fühlt sich sehr befriedigend an, aber leider verschenkt Firaxis beim Finale viel Potenzial. Inwiefern? Das lässt sich ohne fiese Spoiler leider kaum erklären.
Erst laufen, dann schießen
Das Schießen will gut überlegt sein, denn anschließend ist die Runde für diesen Soldaten beendet.
Die wirklich gravierenden Änderungen des Remakes finden sich also - wie bereits erwähnt - in den rundenbasierten Kampfeinsätzen. Hatte im Original noch jeder Soldat ein festgelegtes Kontingent an so genannten Zeiteinheiten, die bei jeder Aktion (wie beispielsweise Drehen, Hinlegen oder Nachladen) allmählich verbraucht wurden, stellt XCOM auf ein »Laufen plus Aktion«-Modell um. Sprich: Jeder Soldat darf pro Runde zunächst laufen und dann genau eine Aktion ausführen, also etwa schießen oder eine Tür öffnen.
Führen wir die Aktion vor dem Laufen aus, ist die Runde für diesen Soldaten beendet. Alternativ dürfen wir auch sprinten, was die Reichweite erhöht, aber keine anschließende Aktion mehr zulässt. Taktisch also lautet die grundlegende Frage: Laufen wir überhaupt - und wenn ja, wie weit? »In die nächste Deckung auf jeden Fall«, wäre eine gute Antwort, denn wenn die Mitglieder unseres maximal sechsköpfigen Trupps ungeschützt in der Pampa rumstehen, dann sind sie schneller hin als wir »UFO« sagen können.
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XCOM: Enemy Unknown - Screenshots ansehen
Das Prinzip bleibt bei nahezu jedem Einsatz gleich: Die Aliens finden, die Aliens umlegen. Gelegentliche Terror-Einsätze, bei denen wir parallel so viele Zivilisten wie möglich retten müssen, oder spezielle Missionen des XCOM-Rates lockern diesen Trott allerdings auf.